Praxisnah und manchmal kurios - Anekdoten aus meinem Praxisalltag
Shownotes
Ein Rottweiler der 20 Eier am Tag bekommt bis zu einem Hund der Katze heißt - diesmal erzählt Katharina Geschichten und Momente, die ihr in den Jahren der Ernährungsberatung im Gedächtnis geblieben sind.
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00:00:00: Lautsprecher: So, langsam finde ich mich nach meinem Urlaub wieder im Arbeitsalltag zurück und da gehört natürlich auch die Vorbereitung von neuen Podcast-Folgen dazu und Ich bin im Urlaub sehr viel Auto gefahren und lange Autofahrten bedeuten für mich auch immer Podcast hören und Nee, ich höre nicht meinen eigenen Podcast. Ich weiß aber, dass viele von euch beim Autofahren meinen Podcast hören, was ich total schön finde, sich vorzustellen, dass ich hier jetzt nur mit meinem Mikro bewaffnet das aufnehme und euch auf der Autofahrt begleiten darf. Ich hatte die Inspiration und zwar habe ich einen Podcast gehört und da war jemand, die im Hotel arbeitet und die hat dann einfach mal so ein paar Anekdoten aus ihrem Arbeitsalltag mitgebracht. Und ich fand das recht unterhaltsam und habe gesagt, warum mache ich nicht auch sowas mal im Podcast und erzähle einfach so ein paar Fälle, die mir wirklich so irgendwie im Gedächtnis geblieben sind oder irgendwie so vielleicht kuriose Geschichten erzählen. Und habe mir eine Liste gemacht mit Zettel und Stift, denn ich gestehe, dass ich wahnsinnig gerne handschriftliche Listen mache und habe notiert Kurioses und mal einfach, ja, so ein bisschen, ja, Meine Gedanken schweifen lassen und die ersten Fälle, die mir zu dem Thema eingefallen sind, notiert und möchte heute darüber ein bisschen aus dem Nähkästchen mit euch plaudern. Und falls sich jemand von euch erkannt fühlt oder halt denkt, ach, das bin doch ich, dann natürlich an dieser Stelle ganz liebe Grüße, denn ihr seid die Fälle, die mir einfach auf eine, ja, auf Die ein oder andere Art irgendwie im Gedächtnis geblieben sind. Und das, womit ich anfangen würde, ist ein Fall, Ihr müsst euch vorstellen, das Thema Eier spielt immer mal wieder eine Rolle und ich werde dann gefragt, ob die Leute öfter als einmal die Woche Ei füttern können. Das hat damit zu tun, dass rohe Eier Avidin- und Trypsin-Inhibitoren enthalten. Das heißt, man sollte nicht mehr als einmal in der Woche rohe Eier füttern. Wenn die aber gekocht sind, dann werden diese Faktoren inaktiviert und ihr könnt sehr viel mehr Eier füttern. Woran die meisten dabei denken, ist so ein Ei am Tag oder vielleicht zwei, drei Eier in der Woche. Und die Anfrage, die ich in diesem Fall bekommen habe, war etwas Besonderes, denn der Besitzer hatte sich bei mir gemeldet, Und ob es möglich wäre, damit eine bedarfsgerechte Ration zu gestalten. Wir sagten, na klar, also Hühnerei ist ein sehr hochwertiges Protein, das ist überhaupt kein Problem, wenn wir das mit Kohlenhydraten kombinieren, eventuell ein bisschen Gemüse oder anderen Ballaststoffen. Dann zwei Öle dazu machen, also Omega-3 und Omega-6 und entsprechendes Mineralfutter. Dann sollte das überhaupt kein Problem sein. Das Besondere an dem Fall, es war ein Rottweiler und ich habe berechnet, dass es rund zwanzig Eier braucht am Tag, um den Proteinbedarf und den Aminosäurenbedarf dieses Hundes. Adäquat zu decken. Das habe ich mit dem Besitzer besprochen und der sagt, alles klar, das kriegt er hin. Und er muss dann einfach, ja, irgendwo, ich glaube, Ob im Gastro-Bereich oder so, Eier in diesen größeren Kartons kaufen als jetzt hier in diesen 10er-Packs. Ansonsten würde er ja nicht fertig werden, damit Eier zu kaufen. Aber das fand ich schon spannend. Also und seitdem muss ich immer ein ganz bisschen schmunzeln, wenn Leute mich fragen, ob sie denn auch mehr als ein Ei in der Woche füttern können, weil ich immer an diesen Rottweiler denken muss und sagen muss, ja, natürlich ist das. Eine andere Geschichte, ähm, meine Hunde bekommen tatsächlich relativ viele Brötchen zum Knabbern. Also, ähm, ich bin ein Mensch, äh, Die dann einkaufen geht, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Also das heißt extrem hungrig. Und ähm, ja, alle, die schon mal extrem hungrig einkaufen waren, wissen, dass man dann erfahrungsgemäß Also, ich weiß nicht, da nehme ich ganz viele mit und denke, ach, die esse ich jetzt und dann später vielleicht noch und dann habe ich ja dann nochmal Hunger und... Das führt dazu, dass ich immer riesige Brötchentüten nach Hause trage und dann feststellen muss, nee, die esse ich dann vielleicht doch nicht alle an dem geplanten Tag und dann sage ich, naja, dann esse ich sie vielleicht Am nächsten Tag ist ja immer noch kein Problem oder vielleicht noch am nächsten Tag und nach zwei, drei Tagen, jetzt sind sie mir eigentlich auch zu hart, aber ich weiß ja, wer sich wahnsinnig drüber freut und das sind meine Hunde. Und ähm, dann teile ich gerne, denn gerade Lemon verträgt einfach diese herkömmlichen Kauartikel gar nicht, also so Rinderkopf oder so, da kriegt ihr einfach wahnsinnig weichen Kot und ähm. Deswegen habe ich sowas eigentlich auch nicht mehr im Haus und merke auch, dass immer, wenn ich überlege, ob ich sowas nochmal füttern möchte, Dann verstehe ich so, ach, ist es das wirklich wert und mich dann doch immer wieder dagegen entscheide. Ich aber weiß, dass sie die Brötchen, gerade wenn die mal ein bisschen getrocknet sind, ist das auch ein bisschen härter. Dann sind die auch mal eine Weile damit beschäftigt und sie mögen es einfach wahnsinnig gerne. Und ich hatte es auch schon, dass ich an der Nordsee war und spontan ein Hotel gebucht habe und gesagt habe, ach, ich bleibe noch eine Nacht länger. Hunde hatte ich dabei, einen kleinen Napf hatte ich dabei. Was ich nicht dabei hatte, war ausreichend Hundefutter. Und da habe ich mir gedacht, ach, Was mache ich denn jetzt? Oder halt, ja. Und bin dann einfach zu dem Supermarkt gegangen, habe mir ein Päckchen Quark gekauft und ein paar Brötchen. Und hab das meinen Hunden gefüttert, ne? Weil ich ja dann auch eine Kohlenhydratquelle und eine Proteinquelle hatte. Natürlich sollte ich vielleicht an dieser Stelle dazu sagen, dass eine solche Ration nur aus Brötchen und Quark nicht bedarfsgerecht ist. Ich hab ja aber nur... Eine spontane Übernachtung in der Nordsee dazwischen geschoben. Für diesen einen Tag war das jetzt wirklich überhaupt kein Problem. Wer das längerfristig macht, sollte natürlich die Ration dementsprechend anpassen. Die Anfrage, die ich mir hier aber auf meiner Kurioses-Liste als nächstes notiert habe, war jemand, ähm, der in der Bäckerei gearbeitet hat. Und da ging es eben genau um die Fragestellung, ob es möglich ist, Brötchen als langfristige Kohlenhydratquelle in eine Ration zu integrieren. Natürlich immer mal wieder auch Brötchen übrig sind und da wäre es eigentlich ja schade, die wegzuwerfen und sich dann abends für den Hund hinzustellen und dann da noch Kartoffeln zu kochen. Und insofern haben wir da eine wunderbare Ration ermittelt, indem wir erstmal gewogen haben, alles klar, was wiegt denn ein so ein Brötchen? Und das Ganze dann berechnet haben und eine Ration erstellt haben mit Fleisch, Brötchen, wieder zwei Öle, Mineralfutter und so ein bisschen Gemüse. Und das Ganze auch wunderbar funktioniert. Also man könnte auch Brötchen als langfristige Kohlenhydrate in eine Ration integrieren. Das hat mir auch bei einem anderen Fall mich schon mal so ein ganz bisschen gerettet, weil die Übersäuerungspatienten, von denen ich ja wirklich viele auch betreue, Immer das Problem haben, dass ich denen natürlich als allererste Hausaufgaben mit auf den Weg gebe, dass sie doch bitte viermal am Tag füttern sollen. Und das sind ja aber fast immer Hunde, die als Leitsymptom haben, dass die Hunde nicht fressen. Und jetzt gehe ich da hin und sage, so, euer Hund muss jetzt viermal fressen. Und die sagen, naja, ich bin aber zu dir gekommen, weil der Hund gar nicht frisst und du sagst mir, ich soll den noch öfter frissen. Du sagst mir, ich soll den noch öfter füttern und das kommt aber immer mal wieder vor, dass die entweder Zwieback oder Brötchen oder sowas total gerne mögen und dass man damit schummeln kann. Weil es ja bei den Übersäuerungspatienten oft darum geht, nicht so viel, ähm, ja, wie soll ich sagen, nicht so viel Protein, nicht so viel Fett zu füttern. Und da sind natürlich kohlenhydrathaltige Sachen wie Zwieback oder ein Brötchen total gut geeignet. Ich merke, dass in den Beratungen, gerade bei den Magen-Darm-Patienten, die so ähnlich sind wie Lemon, ich das auch immer mal wieder empfehle und sage, also wenn ihr jetzt irgendwie anstelle in der Kauartikel, dann könnt ihr eben Brötchen oder so verwenden. Dass die Leute total verwundert sind, ähm, dass das in Ordnung ist, diese Brötchen auch, ähm, oder Semmeln, je nachdem in welcher Region ihr unterwegs seid. An Hunde zu, zu verfüttern. Ähm, aber das ist durchaus etwas, was sehr gut geeignet ist, was die Hunde erfahrungsgemäß gut vertragen. Vorausgesetzt die Einzelbestandteile werden natürlich vertragen. Also bei einem hochgradigen Allergiker muss man da immer natürlich ein bisschen Vorsicht walten lassen. Aber ansonsten, wenn es sich in Anführungsstrichen nur um Magen-Darm-Patienten handelt, Habe ich damit ganz gute Erfahrungen gemacht und ähm, ja, kann natürlich jeder für sich selber entscheiden. Ähm. Der nächste Fall, den ich für euch hier so ein bisschen mir notiert habe, war eine kleine Flatcoated Retriever Hündin, die ich schon mit acht Wochen angefangen habe zu betreuen. Das heißt, die Leute haben sich ganz früh bei mir gemeldet. Ich weiß gar nicht, ob schon... Bevor der Hund eingezogen war oder eine Woche danach, also direkt am Anfang. Und wir haben eine selbst zusammengestellte Ration berechnet, ne, also mit ein bisschen Kohlenhydrat, ein bisschen Fleisch und allem, was dazugehört. Und ich habe selbstverständlich, weil es sich um einen Hund in der Wachstumsphase handelte, eine Wachstumskurve mitgegeben und an dieser Kurve soll sich ja das Wachstum immer entwickeln und Und was ist passiert? Der Hund war sehr viel schnell, also war sehr, war krass. Und was ist passiert? Der Hund wurde schnell schwerer, als die Wachstumskurve vorgesehen hat. Und die Besitzer waren so geistesgegenwärtig ganz schnell einen Termin zu buchen und zu sagen hier irgendwie der Hund nimmt schneller zu, als du das geplant hast, können wir da nochmal drauf schauen. Und das haben wir natürlich gemacht und ich habe die Energie in der Ration eingekürzt und gesagt, alles klar, jetzt habe ich deutlich weniger Kalorien in der Ration. Ähm, jetzt sollte das Ganze funktionieren. Und es war aber schon außergewöhnlich, denn ihr müsst euch überlegen, im Rahmen der durchschnittlichen Ernährungsberatung für erwachsene Hunde, Habe ich einen Energiebedarf von siebzig bis einhundertsiebzig Prozent. Das heißt, die Spanne des individuellen Energiebedarfs beim erwachsenen Hund ist hoch. Unglaublich groß. Also es gibt Hunde, die sind richtig krass Spritsparer und es gibt welche, die verbrennen Energie ohne Ende und brauchen dementsprechend auch mehr Kalorien in ihrer Ration. Beim Welpen, also beim Hund im Wachstum, sind diese Schwankungen viel, viel, viel kleiner. Der Bereich ist einfach viel enger und die meisten Hunde... Sind im Wachstum fast immer bei diesen einhundert Prozent. Das ist ganz selten, dass man da mal nach unten oder nach oben so ein bisschen abweicht. Und deswegen war das so außergewöhnlich, weil ich die Ration von den Kalorien echt ziemlich stark einkürzen musste. Ich habe mit den Leuten nochmal gesprochen und gesagt, hey, wenn die jetzt immer noch weiter zunehmt, dann meldet euch nochmal, dann schauen wir einfach die Ration nochmal an. Und war dann ein bisschen verwundert, als sie sich tatsächlich nach kurzer Zeit wieder gemeldet haben, denn ich hatte ja in der Ration die Energie schon ordentlich eingekürzt und trotzdem wurde der Hund schwerer, als er sein sollte. Und ich wurde langsam unruhig, denn ich hatte ja die Kalorienzufuhr schon so extrem stark reduziert. Ich habe mir die Ration nochmal angeguckt und habe überlegt, wo könnte vielleicht ein Fehler sein, habe ich irgendwas übersehen und habe ewig hin und her belegt. Bis mir auffiel, dass im Fragebogen stand, eine Handvoll Fleischwurst. Und habe die Familie mal gebeten, mir diese Handvoll Fleischwurst abzugeben. Und siehe da, sie trauten sich kaum mir das zu sagen, aber sie sagten, also ich werde es nicht glauben, aber der Hund bekommt tatsächlich im Schnitt jeden Tag zweihundert Gramm Fleischwurst. Das entspricht irgendwas zwischen, oh, ich muss jetzt raten, zweihundertfünfzig und dreihundert Kilokalorien, würde ich jetzt mal sagen, was in etwa dreißig Prozent des Energiebedarfs dieses kleinen Welpens entsprach. Das heißt, dieser Hund hatte durchaus einen Energiebedarf von 100%, so wie ich es eigentlich auch erwartet hätte, aber fast 30% dieser Energie waren durch Fleischwurst belegt, will ich es jetzt mal nennen und dementsprechend hat der Hund einfach Und das war dann kein Problem. Wir haben die Ration entsprechend angepasst und der Hund durfte auch weiterhin zweihundert Gramm Fleischwurst bekommen. Aber seitdem frage ich nochmal genauer nach, wie viel Leckerlis tatsächlich gegeben werden. Und was ich mir angewöhnt habe, ist, dass ich die Leute für eine Woche die Kalorien bekomme. Also nicht die Kalorien berechne ich am Ende selber, aber die Leckerlis wiegen lasse. Also ihr müsst euch überlegen, Montag kann ja eine andere Menge Leckerlis gegeben werden als am Donnerstag und vielleicht Mittwoch ist dann irgendwie Main-Trailing, da gibt es nochmal mehr. Und deswegen ist es total sinnvoll, sich über eine Woche anzugucken, wie viel Leckerlis ein Hund dann bekommt und dann kann man da einen Mittelwert ermitteln und ähm, das äh, passt ganz gut. Aber, ähm, damit hatte ich einfach nicht gerechnet, ähm, bei der kleinen Hündin und, ähm, wir haben dann auch schöne Rationen gekriegt und ich glaube, sie war danach auch nicht nochmal über der Kurve, die Leute mussten sich nicht nochmal melden. Danach hat alles gepasst und sie durfte weiter ihre zweihundert Gramm Fleischwurst, äh, bekommen, aber das war einfach so eine große Menge im Verhältnis zu diesem super kleinen Hund, ähm, das war einfach irgendwie so ein bisschen, ähm, spannend. Das nächste auf der Liste, oh, ich glaube, ich mag es, soll ich es erzählen? Ja doch, jetzt habe ich es angefangen und zwar ist es mir passiert, Und so weiter und so fort. Und ich gucke mir die Fragebögen an, ich gucke mir die Rationen an und mir ist was nicht aufgefallen. Und zwar hatte ich geplant, alles klar, wir haben einen Hund und eine Katze und es gab, glaube ich, noch ein drittes Tier. Und im Laufe der Beratung fiel mir auf, dass die Katze ja aber sieben oder acht Kilo hat. Das kam mir dann schon irgendwie komisch vor, aber das war irgendwie deutlich größer, als eine Katze eigentlich hätte sein sollen, aber es sollte auch idealgewichtig sein. Es kam raus, es war ein Hund, der einfach Katze hieß und ähm, ich wusste, es war ein bisschen unangenehm, weil ich das wirklich überhaupt nicht gerallt habe und erst in der Begratung... Klick gemacht habe und da war ich ja schon im Gespräch mit der Besitzerin, weil ich mir nachher so, oh, wie doof, ja, das hätte mir doch bei dem Gewicht auffallen müssen, aber... Manchmal ist man dann selber so betriebsfähig, wir haben es hingekriegt, ich habe eine Ration für den Hund berechnet und habe das auch ordnungsgemäß gemacht, aber da habe ich gesagt, wie blöd, bin ich nicht drauf gekommen. Auch solche Sachen passieren einfach mal. Dann habe ich einen anderen Fall für euch, der mir wahnsinnig im Gebärchenes geblieben ist. Das ist schon, boah, bestimmt sechs oder sieben Jahre her, dass ich den Fall betreut habe. Und der ist mir deswegen so im Gedanken, im Gedächtnis geblieben, weil die Besitzerin, als sie zu mir kam, so unfassbar skeptisch war, was das Thema Ernährungsberatung angeht. Die hatte vorher schon mal eine gemacht und das Problem war, dass der Hund schlechte Nierenwerte hatte. Und Nierenwerte sind im Rahmen der Ernährungsberatung Ein bisschen undankbar, würde ich sagen. Also das ist auch was, worauf wir in den Kennenlerngesprächen vorbereiten, worauf wir in den Beratungen vorbereiten. Dass es passieren kann, dass trotz angepasster Diät die Nierenwerte bei der nächsten Kontrolle trotzdem schlechter werden. Und das ist was, was wahnsinnig frustrierend ist, weil es die Leute mit einem extremen, ja, wie soll ich sagen, Kontrollverlustgefühl zurückliegt, ne, also zurücklässt, du möchtest ja deinem Tier helfen. Und du machst alles Mögliche. Vielleicht ist die Ration auch mit Verzicht verbunden. Also man darf bestimmte Kauartikel nicht mehr geben oder so. Und man hält sich da ganz strikt an dem Plan und trotzdem bei der nächsten Blutkontrolle kann es passieren, dass die Werte schlechter werden. Und da muss man sich immer überlegen, was wäre denn passiert, wenn wir die Fütterung nicht angepasst hätten? Dann wären die Werte ja vielleicht noch schlechter. Erklären wir das auch meistens im Rahmen der Ernährungsberatung für Nierenpatienten, dass wir sagen, hör zu, wenn eine Nierenerkrankung diagnostiziert wird, dann wird die Überlebensdauer laut Studien, wenn man eine Nierendiät füttert, Das heißt, es ist unumgänglich, bei einem Nierenpatienten eine Nieren-Diät zu füttern. Aber es ist halt eben trotzdem keine Garantie, dass die Werte besser werden. Und in dem Fall hat die Besitzerin aber gesagt, nee, okay, ich probiere das nochmal. Ich gebe dem nochmal eine Chance. Ich habe mir die Ration angeguckt und ich habe tatsächlich auch ein paar, Änderungsstellschrauben gefunden und die haben wir angegangen. Und siehe da, die Werte wurden besser. Und ab dem Moment war die Besitzerin mir gegenüber ein bisschen wie verändert. Die war überhaupt nicht vorher unfreundlich, um Gottes Willen. Die war vorher auch nett, aber die war auf eine Art reserviert, skeptisch und hat nicht dran geglaubt. Ich glaube, so kann man das ganz gut zusammenfassen. Und danach war das ganz anders. Also die hat mich anders gesehen, die hat das Thema Ernährungsberatung anders gesehen und hat dann eben auch gesagt, Was für einen Impact die Fütterung hatte, denn wir haben die Medikamente nicht nochmal geändert. Wir haben wirklich nur die Fütterung geändert und die Werte wurden besser. Ob das jetzt nur an meiner Fütterung lag, sei mal dahingestellt. Aber... Es wurde mir bei keinem Fall so deutlich wie bei diesem, wie wichtig der Impact der Fütterung auf die große ganze Therapie ist. Wir können Medizin nicht denken, ohne die Ernährung mitzudenken und wir Das ist natürlich im Nachhinein bei ganz vielen Fällen immer wieder mir begegnet, aber das war das allererste Mal, dass ich das so sehr gespürt habe und einfach auch durch diese Veränderung der Besitzerin. Die dann nach, ähm, mein größter Fan war und immer gesagt hat, ja, ja, wenn Sie das sagen, dann machen wir das auf jeden Fall und, ne, und einfach, eine ganz andere ähm Compliance hatte. Also Compliance nennen wir die Bereitschaft eines Besitzers mit der äh, äh, mit der Tierärztin eben mitzuarbeiten und eben auch auf das, was sie sagt, zu vertrauen und Die, der Erfolg einer Diagnose beziehungsweise einer Therapie ist manchmal maßgeblich von der Compliance abhängig. Also wenn die Leute... Da nicht so richtig mitgehen oder vielleicht die Medikamente nicht ganz so konsequent geben oder in meinem Fall die Ration nicht ganz so konsequent geben, dann kann auch Mein Erfolg nur begrenzt sein, weil es halt einfach wichtig ist, manche Sachen stringent weiter zu machen oder halt auch darauf zu vertrauen und ein paar Schritte in die Richtung zu gehen. Und das war einfach so spürbar in diesem, in diesem Weg. Und natürlich war das auch fantastisch, dass die Nierenwerte sich verbessert haben bei diesem Fall. Und ich erinnere das noch so, später meldete sie sich, da waren im Blutbild dann die Krankheiten. Kaliumwerte noch erhöht. Und da hat sie mich gefragt, ob wir noch irgendwas machen können. Dann haben wir irgendwie, ich glaube, Karotten gegen Zucchini ausgetauscht. Einfach nur Kleinigkeiten. Aber Sie wusste, sie ist in diesem Thema Ernährung nicht allein und hat halt eben Sparingspartner und ähm, das hat mich halt auch die Den Mehrwert meiner täglichen Arbeit extrem spüren lassen und ähm, hat mich auf, auf eine bestimmte Art sehr lange begleitet und begleitet mich immer noch, weil es der erste Fall war. Ähm, also, ne, es ist halt auch schon ein paar Jahre her, wo ich diesen, diesen Impact, den wir mit der Fütterung haben, so stark gespürt habe, dass ich diesen Fall auch nicht, ähm, vergessen konnte und, ähm. Das war echt, also das, das lässt mich jetzt auch grinsen, weil das halt einfach so, ich habe dann die Praxis gewechselt und leider nichts mehr von ihr gehört, also ähm. Solltest du das hören, ähm, vielleicht weißt du ja, wen ich meine, ähm, die Hündin ist damals in München behandelt worden. Ähm, dann melde ich doch gerne mal. Ähm, ich fürchte, dass, wahrscheinlich ist es so viele Jahre her, ich weiß nicht, ob die Hündin noch lebt, aber. Liebe, liebe Grüße an dieser Stelle. Also, ähm, ja, genau. Also ihr seht, ähm, Ernährungsberatung ist eben, ähm, manchmal mehr als, als irgendwie nur Fütterung, sondern Teil der Therapie und Das ist mir an der Stelle, ähm, so super bewusst geworden, ähm, und deswegen gehörte dieser Fall jetzt auch für mich in meine Anekdoten, äh, und ihr seht es, bei Kuriosus gehört das jetzt vielleicht nicht unbedingt hin, aber trotzdem. War es ein Fall, der mir sofort ähm eingefallen ist? Apropos Compliance. Ich habe Leute, die haben fast immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie einen Termin bei mir buchen und sagen, oh, du musst doch denken, ich bin irgendwie doof, jetzt buche ich hier schon wieder einen Termin und so. Die fast so ein bisschen kleinlaut sind, wenn sie einen neuen Termin bei mir buchen und Ich versuche diese Angst immer zu nehmen, weil ich es schön finde, wenn Leute sich für die Ernährung interessieren und ich finde... Dass der Fall, über den wir eben gesprochen haben, auch zeigt, wie wichtig diese Ernährung ist. Und ich fahre ja das System Sicherheit durch Verstehen. Also mir ist es immer wichtig, alles zu erklären, damit mein Gegenüber versteht, warum wir bestimmte Schritte machen müssen. Und wer viele Fragen hat, braucht auch viel Zeit für Antworten. Und ich finde, das ist mir immer hundertmal lieber, wenn halt Termine gebucht werden, als wenn die Leute irgendwie da sitzen und uns so Und irgendwie das Gefühl haben, das hat ihnen jetzt noch nicht so recht weitergeholfen. Ähm, deswegen hier vielleicht, ich wusste nicht, wo sowas sonst hinpasst, aber wenn ihr das jetzt hier hört und überlegt, ach, kann ich jetzt schon wieder einen Termin buchen? Ich freue mich fast, weil viele Ernährungsberatungen so sind, dass ich die Leute kennenlerne, eine Ration berechne, die Ration rausschicke und dann über sehr lange Zeiträume nichts von den Leuten höre. Was völlig in Ordnung ist, weil das, ich hoffe, dass sie sich nicht mehr melden, weil sie nicht zufrieden sind, sondern dass sie sich nicht mehr melden, weil alles funktioniert. Und das ist tatsächlich so, dass die sich manchmal anderthalb, zwei Jahre später dann wieder melden, weil sie sich einen Welpen gekauft haben. Und dann höre ich wieder was und frage, ach so, wie geht es denn mit dem anderen Hund? Och ja, das läuft, das hast du damals gut berechtigt, passt doch alles. Und ähm, das ist auch schön, aber es ist halt auch schön, Leute über eine Zeit zu begleiten und Was wir an der Stelle nicht vergessen dürfen, ist, wie emotional das Thema Fütterung ist und manchmal Heißt Ernährungsberatung auch diesen emotionalen Ballast zu teilen und vielleicht auch loszuwerden und ähm. Und es ist halt so, dass Ernährung für manche Leute auch bedeutet, dass die so Gedankenkreisel haben und aus bestimmten Gedankenschleifen irgendwie nicht mehr so ganz alleine rauskommen. Dann ist es doch wunderbar, wenn es die Möglichkeit gibt, einen Termin zu buchen zu einer bestimmten Uhrzeit, sich zu treffen, das zu sortieren und ich habe ganz oft das Gefühl in Folgeberatung einfach Leuten dabei zu helfen, Gedanken nochmal zu sortieren. Und danach, und ich hatte das letztens wieder, da habe ich nochmal eine Kleinigkeit erklärt in der Folgeberatung und ich saß so richtig, wie bei meinem Gegenüber so das Licht anging und es war so, Ach so, und es fielen einfach die Puzzleteile ineinander und ich war so, jetzt haben wir es, wunderbar, perfekt genutzter Termin, so soll das sein. Und dementsprechend denke ich nie, oh Gott, die hat schon wieder einen Termin gebucht oder was ist das für eine, ne? Was mich nervt, ist Leute, die einfach Mails schicken und erwarten, dass ich die kostenfrei mal eben nebenbei bearbeite. Ähm, das kann ich nicht. Ich muss in eine Ration reingucken. Ich muss mir den Fall angucken. Ich muss eine Ration berechnen, ich muss eine neue Ration erstellen und das passiert leider manchmal, dass Leute da unzufrieden sind, weil sie das Gefühl haben, ich rechne jeden Handgriff ab, aber da nicht so richtig das Verständnis dafür ist. Wie viel Zeit eigentlich damit verbunden ist, nochmal eine Kartei reinzugucken, die Ration zu überprüfen und zu sagen, passt das wirklich? Also was ist eine Änderung, die wirklich schnell gemacht ist und was ist eine Änderung, die eben wirklich mit einer neuen Rechnung einhergeht? Das heißt, wenn jemand einen Termin bucht und einfach bei mir in den Kalender slidet und nochmal mit mir drüber sprechen möchte, dann freue ich mich, dass es auch Teil meines Jobs, ehrlich gesagt, und das ist wundervoll. Ich habe eben eine Nierenpatientin angesprochen, der wir helfen konnten und ich habe leider auch einen Fall, Wo ich einen Nierenpatienten von Bekannten von mir hatte, die gesagt haben, hey, kannst du nochmal über die Ration drüber schauen? Wir haben das schon bei einer anderen Ernährungsberaterin gemacht. Und ich habe diese Ration eingegeben. Und für alle, die vielleicht nicht ganz auf dem Schirm haben, was man bei einer Nierenration beachten muss, man muss darauf achten, dass die Phosphorzufuhr nicht zu hoch ist. Also sehr niedrig ist eigentlich, also so viel wie nötig und so wenig wie möglich ist die Devise. Die Proteinzufuhr sollte bedarfsgerecht sein oder teilweise reduziert, das hängt ein bisschen von den Blutbildern ab. Ähm, B-Vitamine sollten so ein bisschen erhöht sein und es ist ganz, ganz wichtig, dass extrem hochverdaulich gefüttert wird. Also es sollten überhaupt keine Innereien in der Ration sein, das ist für Nierenpatienten einfach nicht geeignet. Ähm, das heißt, wenn wir überlegen, wie eine BAF-Ration zusammengesetzt ist, ganz viel Fleisch, ganz viel Innereien, das bedeutet eine sehr hohe Phosphorzufuhr, eine sehr hohe Proteinzufuhr, dann kann eine Barfration nicht für einen Nierenpatienten geeignet sein. Das beißt sich einfach wirklich gegenseitig und es kann nicht funktionieren. Und in diesem Fall hat mir der Bekannte den Plan geschickt und gesagt, hey, Das hier ist der BAF-Plan, den habe ich bekommen. Das soll ich so und so zusammenstellen. Und es war ein komplett klassischer BAF-Plan. Und das war, dass der Hund hätte zweieinhalb bis dreimal so viel Protein gekriegt, wie er hätte haben sollen, ähm, verglichen mit einem Nebenpatient eigentlich fast viermal so viel, die Phosphorzufuhr war extrem hoch, ähm. Ähm, und das ist etwas, was ich extrem schwierig finde, weil Ernährungsberatung halt eben kein geschützter Begriff ist und Wir haben ja bei uns im, ja, in unserem kleinen Kosmos auch angefangen, Ausbildungen für Ernährungsberaterinnen anzubieten und da Sind wir immer noch in Diskussion, ob wir die Erkrankungen an alle rausgeben? Hundertprozentig sicher, dass die Dame, die diesen Plan erstellt hat, nichts Böses wollte und ihr Bestes gegeben hat und es nach bestem Wissen und Gewissen Was ist, weiß ich nicht, ob es das schlimmer oder besser macht, ich, ne, aber ihr müsst halt einfach überlegen, dass es da draußen leider echt viele falsche Pläne gibt und Dann auch viele Leute, ja, frustriert bei mir auftauchen, ähm, oder nee, die trauchen nicht frustriert bei mir auf. Die Frustration entsteht eigentlich, wenn ich diese Rationen überprüfe und sage, naja, ähm, so geht's eigentlich nicht und wir müssen das anders machen und Ich versuche da auch immer, äh, ja, wie soll ich sagen, die Leute nicht in die Pfanne zu hauen, aber manchmal muss man auch da klare Worte finden. Und das ist Teil irgendwie dieses Jobs, Rationen zu sehen, die wirklich... Völlig unpassend sind und das sind leider dann auch Fälle, die mir in den Gedanken hängen bleiben, ne, also auch das finde ich irgendwie so ein bisschen ähm, schwierig. Ähm. Ähm, jetzt ist es so, jetzt überlege ich so, ah, verdammt, wie ende ich jetzt diese Folge? Ich will das gar nicht mit so einem negativen Thema beenden, deswegen vielleicht noch eine etwas lustigere Anekdote zum Schluss. Ich habe ein Besitzerpaar, die ich schon länger kenne, die einen Hund haben, der vermutlich Allergiker ist. Da lief jetzt die Eliminationsdiät. Und es hat auch wohl halbwegs gut funktioniert und ich hatte irgendwie eine Ration berechnet und ich weiß gar nicht, wie ich darauf kam, aber ich hatte im Rahmen der Ration als Gemüse nur Karotten berechnet, weil man ja Auch dann, wenn man halt eben so Allergiker hat, versucht, möglichst wenig Komponenten in die Ration zu packen und da möglichst wenig zu variieren. Und dann meldeten sie sich bei mir völlig verzweifelt, weil der Besitzer keine Karotten vertragen hat und der konnte eigentlich das Essen für seinen Hund überhaupt nicht zubereiten und es war ein Riesendrama in der Küche. Und da habe ich überhaupt nicht daran gedacht, dass man ja auch überlegen muss, wenn man bestimmte Komponenten in die Ration integriert, dass es nicht nur darum geht, wer von den Hunden das vielleicht nicht verträgt. Sondern dass auch die Komponenten, die man verwendet, von den dazugehörigen Menschen vertragen werden will. Und er fragte dann völlig verzweifelt, ob er stattdessen auch Zucchini nehmen könnte. Und da habe ich natürlich ja gesagt und ähm, wir haben die Ration auf Zucchinis umgestellt und ähm, ich glaube, das hat soweit funktioniert. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich seitdem nochmal einen Termin von den beiden hatten. Das werde ich jetzt mal als gutes Zeichen. Aber, ähm, ja, habe ich auch nicht dran gedacht, ne? Und das sind so diese Momente, so eine Art Aha-Momente, wo es einfach so Momente gibt. Ich kann auch nicht immer an alles denken, aber ähm, ja, ich glaube, ich habe das danach, gebe ich zu. Also bei vielen Sachen merke ich so, wie mit dem, mit den zweihundert Gramm Fleischwurst, dass ich jetzt Einfach in Zukunft frage, so wie viel Leckerlis und was bedeutet eine Handvoll und ah, kannst du vielleicht nochmal kurz die Küchenwaage holen und es vielleicht doch nochmal drauflegen, während wir zwei hier miteinander sprechen. Aber ich frage jetzt nicht immer ab, wogegen die Leute allergisch sind. Ich hoffe einfach, dass sie es mir sagen, damit wir das umgehen können. Ähm, insofern war das mal ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert, äh, gebt mir gerne Feedback, ähm, ob ihr sowas spannend findet, ob ihr gerne mehr solcher Geschichten hättet oder sagt, nee, Katharina, gib uns die Fakten, Ähm, wäre auch okay, ähm, aber ich fand das irgendwie, ähm, ja, ganz, ganz lustig, mal so ein bisschen zu plaudern. Ich rede ja gerne, wie vielleicht man so ein ganz bisschen merkt, Und ich dachte mir, hä, das ist dein Podcast, wenn du Lust hast auf so eine Folge, dann solltest du die machen. Und deswegen habe ich die für euch aufgenommen und sage an dieser Stelle bis dahin.
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